Ich texte ja gerne mal über ambivalente Konzepte. Hier habe ich versucht die Komplexität des Begriffs "Freiheit" einzufangen.  In der ersten Strophe geht es um Freiheit in (oder von?) einer Beziehung, in Strophe 2 geht es um die Freiheit des Konsumenten (also ein sozialpolitischer Ansatz) und in Strophe 3 um die geopolitischen Aspekte von Freiheit. 


Regen trommelt leise

 

Regen trommelt leise, einen Rhythmus auf das Glas,

Sagt's auf seine Weise, der letzte Vorwurf saß.

Und ich kann dich kaum noch leiden, weil du recht im Unrecht hast,

Ich versteh' kaum noch, was du sagst.

Du hast von "Enge" rumgelabert und willst keine Grenzen mehr,

Doch das Verständnis deiner Freiheit ist vom Grunde aus verkehrt.

Wenn du diesen Ausweg wählst, hast du dich am Ende selbst betrogen,

Denn was du glaubst, das du gewinnst, wird durch Verlust weit aufgewogen.

 

Refrain:

Freiheit heißt auch immer, den Anderen zu seh'n.

Freiwillig diesen Lebenskampf gemeinsam zu besth'n.

Denn eins plus eins ist mehr als zwei - es verdreifacht unsere Kraft.

Und wenn wir uns das eingesteh'n ist's das, was uns 'ne Zukunft schafft.

 

Billig einzukaufen und der beste Preis der sticht.

Doch wo die Not das nicht bedingt, da gilt dieser Grundsatz nicht:

Wie die Ware produziert wird oder wie alt die Schneider sind

Ist's was die Wertigkeit bestimmt.

Wohlstand zu vereilen, das bleibt unwahrscheinlich schwer.

Doch wo für Wohlstand andere leiden, empfinde ich das nicht als fair.

Ja, ich muss das mal durchdenken, welche Schritte kann ich geh'n?

Hemden, Hosen, T-Shirts sind fair getraded doppelt schön.

 

Da wo Menschen zusammen leben ist Freiheit grenzendefiniert.

Wo Systeme sich überschneiden, werden Konflikte generiert.

Und was du bekommst, wenn du Freiheit willst, wird an Verantwortung gemessen.

Wenn frei und gut du leben willst, darfst du die Anderen nicht vergessen. 

 

Text & Musik von Bob Schulz 2018